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Gedanken um die Temperatur im Schnecken-Terra

 

Ich dachte mir mal, es könne vielleicht von Nutzen sein, zu verstehen, wie Wetterstationen ihre Daten ermitteln. So kann man evtl. auch ableiten, ob die Temperaturen für unsere Schnecken, welche im  natürlichen Habitat gemessen werden, aufgrund ihrer bodennahen Lebensweise leicht angepasst (sprich, gesenkt) werden müssen ...  grübeln

 

 

Wenn die Wetterstationen weltweit ihre Messometer-Sonden recht weit überm Boden platziert haben und man ja weiß, dass warme Luft nach oben steigt, dann muss man doch logischerweise davon ausgehen, dass es am Boden immer um einige ° C kühler ist. Das ist ja nicht nur eine Theorie, sondern Fakt!
Das bedeutet aber auf Schnecken übertragen, dass sie natürlicherweise in einer wesentlich kühleren Region leben, da sie halt am Boden herumrpbben. Ist die Lufttemperatur also (sagen wir mal) 25° C warm, dann ist es am Boden vielleicht nur noch 23° C warm!
Das habe ich auch in meinem little Lagos so beobachtet. Die Sonde der TC befindet sich ja weiter unten, als mein großes Messometer. Dieses zeigte mir dann warme 27° C, wo die TC meinte, es wären nur 25° C.

Das muss ich doch bei der Haltung der Schhnecken allgemein berücksichtigen! klugscheißen  Hat da noch nie einer drüber nachgedacht? 

 


https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/was-ist-die-temperatur-und-wie-wird-sie-gemessen/
Zitat: "Egal mit welchem Thermometer, die Temperatur wird IMMER im Schatten [...] und 2m über dem Boden gemessen!
Was können wir durch diese Erkenntnis dann für die Schneckenhaltung ableiten? Vermutlich das, was ich schon die ganze Zeit über immer denke: Schnecken sollten evtl. um 2 -3 °C kühler gehalten werden, als die Temperaturangaben der Wetterstationen anzeigen, da die Schnecken am Boden leben und nicht 2 m darüber durch die Luft sausen, wie kleine Zeppeline. Wetterstationen Zeppel10
Resümee: Gedanken bezüglich der "richtigen" Temperatur die Schneckenhaltung betreffend.
Ich überlegte, warum meine Porphys offensichtlich schön gewachsen sind, warum Wildfänge doch eher so aussehen, wie die meisten Porphys von anderen Haltern und inwieweit die Temperaturen in den Verstecken für die Tagruhe in der Natur von jenen im Terra abweichen?

Also - dann will ich mal versuchen, etwas Ordnung in meine Gedanken zu bringen.
Im "echten" Lagos herrschen relativ gleichbleibende und recht hohe Temperaturen. Im Winter (bezogen auf unseren Winter) etwas höhere, als im Sommer. Darüber, wo wildlebende Porphys ihre Tagruhe verbringen, ist mir nichts bekannt. Ich vermute aber - durch das Verhalten meiner Schneckis im Terra - dass sie sich eher in Bodennähe (oder gar im Boden) aufhalten. Decken-, bzw. Höhenschläfer (wie häufig die Fulis) scheinen sie nicht zu sein.
Setze ich nun also als gegeben voraus, dass Porphys im oder am Boden tägigen, dann kann ich auch voraussetzen, dass es dort, wo sie schlafen, mind. 2 - 3 °C kühler ist, als die Messstationen der Wetterdienste angeben. Gibt die Tageshöchsttemperatur also einen Wert von 30 °C an, so wird es dort, wo eine Porphy schläft, nur 27 - 28 °C warm sein, richtig?
Diese Temperatur muss ich also - jedenfalls nach meinem Verständnis - für die Haltung der Porphys im Terra als Richtwert nehmen.
Die Umgebungstemperatur bestimmt ein wechselwarmes Wesen - wie es Schnecken sind - maßgeblich. Stoffwechsel und Aktivität sind auf diese Temperaturen eingestellt und auch angewiesen.
So weit, so gut.
Nun aber meine Verunsicherung:
Mein Aquarium hat eine Höhe von 40 cm. Durch den eingebrachten Boden sind es effektiv nur noch 30 cm an Höhe. Dennoch kann ich feststellen, dass sich auch in dieser geringen Höhe unterschiedliche Temperaturzonen messen lassen. Auch hier ist es am Boden leicht kühler als weiter oben.
Aber - um wie viel °C variiert die Temperatur? Und was bedeutet das dann für die Einstellung meiner TC?
Der Fühler ist bei mir ca. 8 cm über dem Boden angebracht (ein Fehler?!). Dort wird die von mir über Tag angestrebte Temp. von 28 °C gemessen und die HM entsprechen geregelt. Wenn es in 8 cm "Höhe" also 28° C sind, wird es dort, wo meine Porphys schlafen, vermutlich nur noch 27 °C haben. Ist das jetzt schon zu kühl und wie warm ist es noch im Boden, wo meine Bonbons auch öfter schlafen?
Muss ich die TC nicht eigentlich wirklich noch höher einstellen, bzw. den Fühler direkt am boden platzieren?
Werden Porphys anderer Halter doch zu kühle gehalten und resultieren diese zumeist unschönen Gehäuse von einer nicht artgerechten Haltungstemperatur? Was ich im WWW lesen, pflegen alle Porphy-Halter ihre Tiere bei 25 - höchstens 27 °C am Tag und 24 °C in der Nacht (wo messen sie ihre Temperatur?). Könnten diese Temperaturen nicht doch zu kalt sein?!?!
Porphys leben auf Lagos endemisch. Mir ist kein Bericht bekannt, in dem stünde, man träfe diese Art auch andernorts an. Das würde wirklich bedeuten, dass sich diese Art an genau diese sehr hohen Temperaturen angepasst hat und sie darum aber auch lebenswichtig für sie sind!

Meine Bonbons wuchsen bei hohen Temperaturen auf. Könnte das der Schlüssel zu schön gewachsenen Schalen sein? Alle Halter, deren Haltungsangaben ich bisher las oder hörte, pflegen ihre Porphys bei weniger hohen Temperaturen ... grübeln

Weitere Überlegungen:

Gerade eierlegende Tiere sind darauf angewiesen, dass der von ihnen gewählte Ablageort für das Gelege gleichbleibende Bedingungen garantiert. Aufgrund dieser vorherrschenden Bedingungen haben sie sich ja für genau diesen Ort zur Inkubation ihrer Eier entschieden.
Vielleicht impliziert ein nicht korrekte abgelegtes Gelege auch, dass mit den Bodenparametern etwas nicht stimmt - vielleicht viel eher sogar, als die immer wieder zu lesende Behauptung, die Schnecken seien noch zu jung und müssten erst "lernen". Diese Aussage halte ich möglicherweise für falsch und vermenschlicht, bzw. fälschlicherweise von Warmblütern (Säugetieren) auf Schnecken übertragen.
Ich bin überzeugt, dass Schnecken genetisch so konzipiert sind, dass sie ab dem Punkt der Reproduktionsfähigkeit ohne Probleme ein Gelege in der richtigen Manier absetzen können und das auch tun!
Ein Gelege auszugraben - so, wie das die Züchter tun (auch in der Reptilien-Szene) - birgt natürlich Gefahren. Und wenn einer nicht genau weiß, was er tut, kann sich das ganz klar auf die Embryonen auswirken, diese absterben lassen oder so schädigen, dass sie mit Spätfolgen schlüpfen und leben müssen.
Eigentlich müsste jeder Schneckenzüchter, der die Gelege ausgräbt, einmal nachmessen, was für Parameter im Umgebunssoil des Geleges herrschen und diese dann "baugleich" nachahmen. Ich weiß nicht, wie empfindlich ein Ei, welches - anders, als bei Vögeln - nicht dazu "gemacht ist", gewendet, belüftet und umgebettet zu werden, auf Veränderungen reagiert. Anzunehmen ist, dass spätere Probleme nicht ausgeschlossen werden können, denke ich.
Tja - mir kommen mehr und mehr Punkte in den Sinn, die für den Verfall der Schnecken in der Terraristik verantwortlich gemacht werden könnten und praktisch keiner hat das so auf dem Schirm, denke ich. Da wird dann das Naheliegendste angenommen, was aber tatsächlich bei Schnecken gar kein Problem darstellt: Inzucht und mangelnde Selektion.

Doch das sind ja alles nur theoretische Überlegungen meinerseits und können ebenso gut völlig überzogen und falsch sein, auch wenn sie noch so logisch und plausiblen klingen!!! ^^