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Wie und wo lebt L. fulica?

Ich bin im Internet auf der Suche nach Antworten zum natürlichen Habitat unserer Lissachatina fulica, denn ich möchte herausfinden, ob eine kühlere Haltung, als mittlerweile zumeist angeraten wird, den Schnecken möglicherweise auf Dauer mehr zusagt.

Dabei bin ich auf diesen Text gestoßen: "Achatina fulica ist häufig in Ländern mit einem tropisch warmen, feuchten Klima anzutreffen. Die Art kommt in landwirtschaftlichen Gebieten, Küstengebieten und Feuchtgebieten, gestörten Gebieten, natürlichen und bepflanzten Wäldern, Uferzonen, Buschland, Strauchland und städtischen Gebieten vor. Die Schnecke lebt auch in Waldrändern, veränderten Wäldern und Plantagenlebensräumen. Die Schnecke bevorzugt heißes Tiefland und die warmen, gemäßigten unteren Hänge der Berge. Sie erfordert das ganze Jahr über Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt und zumindest während eines Teils des Jahres eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die trockeneren Monate werden in Trockenruhe verbracht. Sie stirbt durch Sonnenschein . Die afrikanische Riesenschnecke bleibt in einem Temperaturbereich von 9 bis 29 ° C aktiv und überlebt Temperaturen von 2 ° C im Winterstarre und 30 ° C durch Trockenruhe. Die fulica ist nachts aktiv und verbringt in den meisten Fällen den Tag unter der Erde. Achatina fulica ist sehr anpassungsfähig an trockenes und kühleres Klima und kann 10 bis 15 cm tief in weichem Boden unter ungünstigen Bedingungen für bis zu einem Jahr (Cowie 2010) überdauern."

 

https://www.environment.gov.za/sites/default/files/docs/riskassessment_forachatinafulica.pdf

 

Meine Theorie:

Diese Informationen decken sich größtenteils mit anderen Texten, die ich las. Somit kann ich wohl davon ausgehen, dass sie inhaltlich stimmen (sofern nicht - wie das im WWW ja leider oft gängige Praxis ist - voneinander abgeschrieben wurde) ...

Lege ich nun mein Wissen über Entwicklung und Lebenserwartung von manchen anderen wechselwarmen Tieren über  Temperaturangaben des von mir zitierten Textes, kristallisiert sich für mich eine Antwort heraus: Wenn ich meine Lissachatina fulica bei geringeren Temperaturen pflege (20° bis 23° C), leiden sie in keinster Weise, entwickeln sich dafür aber besser und bilden ein gleichmäßig gewachsenes Gehäuse bei einer arttypischen Maximalgröße von ca. 10 bis 14 cm aus.

Um diese Theorie nun zu erforschen und bestenfalls zu bestätigen, lief heute das Projekt "Back to the Roots" an!

https://landsnails.org/en/My_collection:

 

Lissachatina fulica Tanzania
Lissachatina fulica Madagascar typ 1
Lissachatina fulica Madagascar typ 2
Lissachatina fulica Kandy, Sri Lanka
Lissachatina fulica albino body
Lissachatina fulica hamillei rodatzi Madagascar

 

Auch in Indonesien haben sie sich angesiedelt - das macht einmal mehr deutlich, wie anpassungsfähig die Fuli ist, denn hier herrscht ein doch recht anderes Klima, als z. B. in manchen Teilen Ostafrikas:

 

https://landsnails.org/en/Expeditions/Indonesia_2010

Bleibt die Frage, ob eine höhere Dauertemperatur einen Einfluss auf das Erreichen der Geschlechtsreife hat, was dann evtl. wiederum Auswirkungen auf das Wachstum der Schnecken hätte.

Soll heißen: leicht kühlere Haltung verzögert den Beginn des Sexualtriebs und wirkt sich somit positiv auf das Wachstum der Schnecken aus ...?!

Und eine weitere Frage: Wer hat eigentlich damals die Haltungsparameter für Lissachatina fulica erstellt und wer hat sie dann abgeändert und warum? Das sind Fragen, die sich mir im Zuge meiner Recherchen mehr und mehr aufdrängen  ...